2010 bis 2019Bischof von Augsburg
Ereignisreiche Jahre
Bischof Konrad kann auf eine erfüllte und ereignisreiche Amtszeit zurückblicken. Er hat im Bistum viele Weichen für die Zukunft neu gestellt und stand stets konsequent und klar für seine Überzeugungen ein. Die Glaubensvermittlung und Neuevangelisierung waren wichtige Anliegen Zdarsas – ebenso die tätige Nächstenliebe. Er betonte immer wieder die zentrale Bedeutung der Eucharistie und setzte sich für den Schutz des Sonntags ein.
Die Mediengruppe Sankt Ulrich Verlag bedankt sich mit dieser Multimedia-Reportage bei Bischof Konrad für seinen Einsatz und sein Engagement.
Ein Mann des Glaubens„Sich selbst investieren“
Zu seinem Ruhestand kann Zdarsa auf eine beachtliche Karriere zurückblicken: Ab 2004 war er Generalvikar der Diözese Dresden-Meißen. 2007 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Görlitz ernannt, 2010 wurde er dann als Bischof in die zweitgrößte Diözese Bayerns mit rund 1,3 Millionen Katholiken berufen.
Um Karriere ging es Zdarsa allerdings nie. In einem Interview sagte er einmal: „Wer einen kirchlichen Beruf anstrebt, der darf das nie mit der Absicht tun, in der Kirche Karriere machen zu wollen. Dafür ist ein kirchlicher Beruf völlig ungeeignet“. Ein Beruf in der Pastoral biete allerdings Perspektiven „für die Vertiefung und Entfaltung des eigenen Glaubens.“
Nach seiner Ernennung zum Bischof von Görlitz sei es ihm ähnlich gegangen wie den Hirten, denen die Weihnachtsbotschaft verkündet wurde. Wie sie habe er erst einmal jemanden gebraucht, der ihm sagte: „Fürchte dich nicht!“
Ein Zitat aus der Bibel (1 Kor 2,2) war ihm Programm für seinen Bischofsdienst: „Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten.“ Insbesondere in der persönlichen Begegnung mit Menschen wolle er ihn suchen, sagte er damals dem „Tag des Herrn“.
In vielen späteren Interviews und Gesprächen wies Bischof Konrad darauf hin, dass Jesus Christus das Zentrum allen Handelns sein soll und dass die Beziehung mit Gott für den Menschen essentiell ist. In einer Predigt im Augsburger Dom betonte er: „Gott können wir nur begegnen, wenn wir uns selbst ganz und gar investieren.“
Fest im Glauben
Die EucharistieUnschätzbarer Wert
In seinem Hirtenwort zur österlichen Bußzeit 2012 betonte er die Notwendigkeit der Zusammenlegungen von Pfarreien. „Aufgrund der zurückgehenden Zahl der Priester wird es weniger und weniger möglich sein, in jeder Kirche unseres Bistums Sonntag für Sonntag die Heilige Messe zu feiern.“ Um den unschätzbaren Wert der Eucharistiefeier zu verdeutlichen, zitierte er Papst Johannes Paul II.. Dieser hatte kirchliche Mitarbeiter dazu aufgerufen, dafür zu sorgen, dass in der Gemeinde „ein wahrer Hunger nach der Eucharistie lebendig bleibt“. Wurzel und Angelpunkt einer christlichen Gemeinde sei die Feier der Eucharistie.
Zdarsa erklärte: „Es ist mir ein dringendes Anliegen, Sie, liebe Schwestern und Brüder, zur regelmäßigen Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier einzuladen und darüber hinaus zu einer gelebten eucharistischen Frömmigkeit zu ermutigen.“
Aufgaben eines Bischofs
Pflichtbewusster LeiterEngagiert für sein Bistum
Wie sieht diese Aufgabe aus, wenn man Bischof von Augsburg ist?
Nach den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils steht ein katholischer Bischof einer Diözese (von griechisch „dioikein“ = „haushalten“) vor und hat im Wesentlichen drei Aufgaben: lehren, heiligen und leiten.
Ein Bischof muss das Wort Gottes verkünden, es auslegen und verbindlich lehren. Er soll die Menschen zum Glauben rufen und sie „im lebendigen Glauben stärken“. Weiter ist ein Bischof besonders für die Spendung der Sakramente verantwortlich. Er soll das liturgische Leben fördern und sich darum bemühen, „dass die Gläubigen durch die Feier der Eucharistie das österliche Geheimnis tiefer erkennen und leben“. Schließlich kommt dem Bischof die Aufgabe zu, sein Bistum, auch im juristischen Sinn, zu leiten und nach außen hin zu repräsentieren. Seine Sorge soll den Armen, Verfolgten und Leidenden gelten. Er soll ökumenische Impulse geben und sich auch den Nichtgetauften zuwenden.
In wenigen Worten hat bereits im vierten Jahrhundert der heilige Augustinus zusammengefasst, was die Aufgaben eines Bischofs sein sollen:
„Unruhestifter zurecht weisen, Kleinmütige trösten, Sich der Schwachen annehmen, Gegner widerlegen, Sich vor Nachstellern hüten, Ungebildete lehren, Träge wachrütteln,
Händelsucher zurückhalten, Eingebildeten den rechten Platz anweisen, Streitende besänftigen, Armen helfen, Unterdrückte befreien, Gute ermutigen, Böse ertragen, Und ach, alle lieben.“
Bei 1,3 Millionen Katholiken, die im Bistum Augsburg leben, eine große Aufgabe.
Nah bei den Menschen
Nahbarer Hirte Im Kontakt mit den „Schäfchen“
Nahbarer Hirte Im Kontakt mit den „Schäfchen“
In dem Hirtenbrief führte er weiter aus, Christen müssten Zeugnis von der Barmherzigkeit Gottes geben. „Dazu braucht es vor allem Menschen, die sich von der Not anderer berühren lassen. Darum sollten wir uns durchaus einmal fragen: Welchen Stellenwert nimmt die Caritas – als Tatzeugnis des Evangeliums – im Leben unserer Pfarrgemeinde ein? Was bedeutet das für mich persönlich? Was kann ich jetzt aktiv dazu beitragen?“ Die Pfarrgemeinden seien zusammen mit den vielfältigen Diensten und Einrichtungen der Caritas von größter Bedeutung für die Entwicklung einer menschlichen, solidarischen und am Gemeinwohl orientierten Gesellschaft.
Bei Besuchen in sozialen Einrichtungen wie Flüchtlingsheimen, Obdachlosenunterkünften, Tafeln und im Hospiz machte er sich ein Bild von der Situation vor Ort und kam mit den Menschen ins Gespräch. Dieser persönliche Kontakt mit seinen „Schäfchen“ war ihm sehr wichtig.
Im Interview mit katholisch1.tv sagte er: „Der Wichtigste ist stets der Mensch, mit dem du gerade redest. Das Wichtigste ist das, was du gerade tust. Und wenn du das richtig tust – natürlich entsprechend den Geboten Gottes – dann ist es das Gottgefälligste, was du tun kannst.“
Das Foto zeigt Bischof Konrad bei einem Firmenbesuch der Manroland AG. Als gelernter Dreher konnte er mit den Mitarbeitern fachsimpeln und hatte daran große Freude.
Neuevangelisierung
Botschafter des GlaubensGott zu den Menschen bringen
Im Glauben Vorbild sein, ein gutes Beispiel geben, über Gott sprechen und das Evangelium verkünden: Das wünschte sich der Bischof von den Gläubigen im Bistum. Und das wollte auch er selbst.
Institut für Neuevangelisierung Bundesweit Vorreiter
Institut für Neuevangelisierung Bundesweit Vorreiter
Mit dem Institut für Neuevangelisierung war das Bistum Augsburg bundesweit Vorreiter. Papst Franziskus sagt: „Die Kirche muss hinausgehen, um furchtlos die Freude des Evangeliums zu verkünden.“ Auch die Päpste vor ihm forderten immer wieder eine Neuevangelisierung Europas. Das Institut für Neuevangelisierung versteht sich als Antwort darauf. Es verfolgt dabei fünf Leitziele:
- Die Menschen zur Freundschaft mit Jesu führen
- Das Glaubenswissen vertiefen
- Die Menschen befähigen, über ihren Glauben zu sprechen
- Den Glauben mit Taten bezeugen
- Heimat in der Kirche vermitteln
Mehr zum Institut für Neuevangelisierung:
https://bistum-augsburg.de/Hauptabteilung-III/Institut-fuer-Neuevangelisierung/Grundlagen-Konzeption...
Höhepunkte
Neun ereignisreiche JahreStreiflichter einer Amtszeit
Der Bischof besuchte eine Vielzahl von Pfarreien, feierte Heilige Messen im Dom und im ganzen Bistum und empfing tausende von Gästen. 2016 waren der Bischof und hunderte Gläubige aus dem Bistum selbst Gäste – bei Papst Franziskus in Rom, der sie während der Bistumswallfahrt im Jahr der Barmherzigkeit herzlich empfing.
Jahr der Barmherzigkeit
Mit einer Pontifikalvesper eröffnete Bischof Konrad am 13. Dezember das Heilige Jahr der Barmherzigkeit in der Diözese Augsburg. Es soll „zu einer besonderen Erfahrung der Gnade und der Versöhnung werden“, erklärte der Bischof. Höhepunkt war die Öffnung der Heiligen Pforte am Augsburger Dom zu Beginn der Vesper.
„Das, was wir geschenkt bekommen haben, müssen wir zur Kenntnis nehmen und entdecken. So auch das Geschenk der Gnade Gottes“, sagte Bischof Konrad in seiner Predigt. Die barmherzige Liebe des Vaters lenke die Schritte auf den Weg des Friedens. Die erste Botschaft, die an die Menschen gehe, sei keine Aufforderung zum Tun, sondern habe zuerst das Ziel, „dass wir uns selbst erkennen als die, die der Rettung bedürfen“. Erst danach folge die Aufforderung zu handeln. Als Orientierung dafür dienten die geistigen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit. Bevor man diese Werke tue, sei ein „Gebet des Dankes für die selbst erfahrene Barmherzigkeit“ angebracht. Denn „auf die Nähe des Herrn kommt es an. Sie ist unsere Kraft, der tiefste Grund unserer Freude“, betonte der Bischof.
Treffen mit dem Papst
Nachfolger des heiligen Ulrich
Nachfolger des heiligen Ulrich
Wie Ulrich, der zu Lebzeiten – teils im Ochsenkarren – unermüdlich sein Bistum bereiste, besuchte auch Bischof Konrad zahlreiche Pfarreien seiner Diözese persönlich. Bei den Pastoralvisitationen ging es ihm und seinen engsten Mitarbeitern um Stärkung und Ermutigung im Glauben. Und darum, das Engagement und den Einsatz der Priester und Diakone, der hauptamtlichen Mitarbeiter sowie der vielen Ehrenamtlichen zu stärken, sie zu loben und zu ermutigen.
Bischof Konrad sagte: „Bei einer Visitation ist es wichtig, dass wir wieder gemeinsam entdecken, woraus wir als Kirche leben – aus der Gemeinschaft mit Jesus Christus, die uns in der Feier der Heiligen Messe immer neu geschenkt wird.“
In den Medien präsentIn Wort und Bild
Einen lebendigen Eindruck der Amtszeit vermitteln zahlreiche Videos von Katholisch1.tv.
Zum Nachlesen gibt es die Hirtenworte von Bischof Konrad, ebenso viele seiner Texte und Predigten.
Schwarz auf Weiß und in Farbe hat die Katholische SonntagsZeitung das Wirken des Bischofs dokumentiert. Eine kleine Auswahl der Artikel:
Amtsantritt in Augsburg
Kirchenweihe in Marienfried
Besuch der Fazenda da Esperança
Gespräch zum 40. Weihjubiläum
Bischof Konrad zum 70. Geburtstag
Patrona Bavariae Wallfahrt
Jahr der Barmherzigkeit: Bischof öffnet die Heilige Pforte
Diözesanwallfahrt nach Rom
Familienwallfahrt nach Assisi
Zur Missbrauchsstudie: Schreiben an kirchliche Mitarbeiter
Diakonenweihe 2019
Bischof Konrad wird 75
Priesterweihe 2019
Interview zum Abschied
Vergelt's Gott, Bischof Konrad
Impressum und Bildnachweis
Diese Multimedia-Reportage wird realisiert von der Mediengruppe Sankt Ulrich Verlag GmbH, Augsburg.
Gesellschafter: Diözese Augsburg (100 %)
Geschäftsführer: Johann Buchart
Henisiusstraße 1, 86152 Augsburg
Postfach 11 19 20, 86044 Augsburg
Telefon: 0821/50242-0 (Zentrale)
Telefax: 0821/50242-41
E-Mail: johann.buchart@sankt-ulrich-verlag.de
HRB 6161, Amtsgericht Augsburg
Ust.IdNr. DE127510854
Redaktion: Simone Sitta
Bildnachweis:
SUV/Banner (4)
Annette Zoepf (5)
pba/Nicolas Schnall (4)
pba/Daniel Jäckel (1)
pba/Barbara Löll (1)
L'Osservatore (1)
pixabay/gemeinfrei (2)